Ein gut bestückter, dominanter Mann, der die willige Frau so richtig durchvögelt, während ihr Partner daneben sitzt und sich überaus erregt selbst befriedigt: Was zunächst wie ein irritierendes Szenario klingt, ist in Wahrheit eine sexuelle Spielart, die immer beliebter wird.
„Cuckold“ ist derzeit eine der häufigsten Suchanfragen im Internet, die im Zusammenhang mit Sexualität eingegeben werden. Auch Pornos, die das „Phänomen Cuckold“ in all seinen Facetten zeigen, sind besonders gefragt.
Cuckold – Längst kein Tabuthema mehr
Dabei ist Cuckolding gar nicht unbedingt neu, sondern bereits seit Langem vor allem in der BDMS-Szene eine bekannte Vorliebe. Doch nun hat es der Trend aus der Fetisch-Szene heraus geschafft und wird immer offener betrieben. Die „Lust an der Eifersucht“ ist längst kein Tabuthema mehr.
Beim Cuckolding geht es in erster Linie darum, dass ein Mann dabei zusieht, wie seine Partnerin es mit einem anderen Mann treibt. Diese Konstellation ist immer einvernehmlich und alle drei werden dadurch sexuell erregt.
Der „Betrogene“ – also der Cuckold – ist voyeuristisch veranlagt und zudem meist devot oder sogar masochistisch. Anstatt tatsächlich unter der Eifersucht zu leiden, die er empfindet, wenn er weiß, dass seine Partnerin mit einem anderen Mann Sex hat, wird er dadurch vielmehr erregt und bekommt seinen sexuellen Lustgewinn genau auf diese Weise.
Der Cuckold ist immer in einer festen Beziehung. Seine Partnerin (oft „Stute“ oder „Hot-Wife“ genannt) ist jedoch auch mit anderen Männern intim und das – im Rahmen dieser Sexpraktik – sogar auf den ausdrücklichen Wunsch ihres Mannes hin.
Sie trifft sich mit einem Liebhaber (oftmals „Bulle“ genannt) und lässt es sich von diesem – in der Regel besonders männlich wirkenden und gut bestückten – Mann so richtig besorgen. Ihr Mann ist dann entweder direkt dabei und beobachtet lustvoll, wie seine Frau es mit einem anderen treibt, oder er weiß davon und genießt es nachher, sich das Treffen in allen Einzelheiten von seiner Partnerin erzählen zu lassen.
Drei verschiedene Varianten
Das Cuckolding ist eine SM-Praktik und hat nichts mit dem klassischen Betrügen oder Fremdgehen zu tun, das hinter dem Rücken des Partners stattfindet. Diese Art von Dreiecksbeziehung ist im Wesentlichen in drei unterschiedlichen Ausprägungen bekannt. So gibt es eine Soft-Variante, die dem Swingen oder dem sogenannten „Wifesharing“ relativ nah kommt. Der Cuckold findet es geil, dabei zuzusehen, wie seine Frau mit einem anderen Mann vögelt. Nicht selten nimmt er auch am Sex teil, sodass die Übergänge zu einem flotten Drei recht fließend sind.
Bei der klassischen Version ist der Cuckold hingegen gar nicht dabei, während seine Frau von einem Fremden so richtig durchgevögelt wird. Stattdessen weiß er, was gerade geschieht und zieht seine Lust daraus, es sich nachher von ihr beschreiben und sich so demütigen zu lassen. Manchmal telefonieren die beiden sogar, während die Stute von ihrem Bullen hart rangenommen wird, sodass der Cucki besonders erniedrigt und dadurch umso mehr erregt wird. Nach dem „Fremdvögeln“ genießt die Frau ihre dominante Rolle, während sie ihre geilen Erlebnisse in allen Einzelheiten vor ihrem Mann ausbreitet. Ihn macht das wiederum so sehr an, dass die beiden dann ebenfalls Sex haben.
Bei der Hardcore-Variante handelt es sich um die extremste Ausprägung des Cuckoldings. In dieser sogenannten „Never-Inside-Beziehung“ hat das Paar untereinander überhaupt keinen Sex mehr. Stattdessen bestimmt nur die Frau über ihr eigenes Sexualleben und auch über das ihres Mannes. In der Regel gehört es dazu, dass sich der Cuckold auch nicht selbst befriedigen darf, sondern sozusagen keusch leben muss.
Der Cuckold wird durch das Fremdgehen seiner Frau (lustvoll) gedemütigt
Bereits der Name Cuckold (zu Deutsch Kuckuck) beschreibt das Phänomen recht treffend, wenn man dabei an das Kuckucksweibchen denkt, das seine Eier in die Nester anderer Vögel legt. Auch kommt das veraltete Wort „Hahnrei“ das einen Mann beschreibt, der aufgrund des Fremdgehens seiner Frau gedemütigt wird, diesem Verhalten ziemlich nah.
Der andere Mann zeichnet sich beim Cuckolding meist durch sein besonders männliches Auftreten aus. Er ist in der Regel groß, muskulös, selbstbewusst und mit einem riesigen Schwanz gesegnet. Er kennt die Vorlieben seiner „Stute“ und weiß, wie er sie befriedigen kann. Abhängig von der jeweiligen Ausprägung des Spiels, ist er teilweise sehr dominant und gibt alle Regeln – beispielsweise Zeitpunkt und Ort des Treffens – vor.
Diese Dominanz des Lovers ist ein wichtiger Bestandteil des Cuckoldings, da sie dazu beiträgt, den devoten Mann noch weiter zu erniedrigen. Denn er will ja, dass seine Partnerin befriedigt wird. Da er jedoch selbst aufgrund seines (angeblich) zu kleinen Schwanzes oder seiner mangelnden Potenz nicht dazu in der Lage ist, sorgt er für die Befriedigung seiner Frau, in dem er ihr einen gut ausgestatteten Mann beschafft, der das für ihn übernimmt.
Diese fehlende Potenz und der zu klein geratene Penis sind allerdings in den allermeisten Fällen nur ein Teil der Fantasie und keinesfalls Realität.
Cuckold hat eine biologische Erklärung
Lust zu empfinden, wenn ein anderer Mann die eigene Frau bumst, können sich viele nicht vorstellen. Dass die Eifersucht als positiv und erregend angesehen wird, ist häufig kaum zu glauben.
Dabei zeichnet sich das Cuckolding immer durch ein besonders großes Vertrauen und eine tiefe Liebe zwischen den Partnern aus. Die Eifersucht ist keine Gefahr für die Beziehung, sondern macht – im Gegenteil – den Reiz aus und sorgt für Zufriedenheit auf beiden Seiten.
Aus psychologischer und biologischer Sicht gibt es hierfür sogar eine Erklärung. Denn durch die sogenannte „Spermienkonkurrenz“ produzieren Männer mehr Spermien, damit ihre eigene Fortpflanzung gesichert bleibt. Das kann tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Je mehr der andere Mann als Bedrohung empfunden wird, desto mehr Spermien werden produziert. Das erklärt, warum der „Bulle“ meist ein sehr männlicher, dominanter Mann ist.
Allein der Gedanke an das Fremdgehen seiner Frau törnt den Mann dann so an, dass er sofort extrem heftigen Sex mit ihr haben will. Evolutionär gesehen verringert sich die Gefahr, dass die Partnerin ein fremdes Kind empfängt, wenn sie anschließend direkt erneut begattet wird.
Cuckolding ist gesellschaftsfähig geworden
Cuckold ist also kein neuzeitliches Phänomen. Da es heutzutage jedoch kaum noch sexuelle Tabus gibt und es gesellschaftsfähig geworden ist, über sexuelle Vorlieben zu sprechen und diese offen auszuleben, wird Cuckolding nun nicht mehr heimlich betrieben, sondern hat sich als eine gängige Sexpraktik etabliert, die immer bekannter wird.
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