Mottoparties, Prostituierte, Regeln – Unterschiede bei Swingerclubs

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„Alles kann, nichts muss” gilt als Motto der Swingerszene und fasst gut zusammen, was einen tollen Abend in einem Swingerclub für die Gäste ausmacht: Spaß, Lust, sexuelle Befriedigung und das in einer lockereren, höflichen Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen und ihre Fantasien frei ausleben können.
Damit sich wirklich jeder Gast gleichermaßen gut aufgehoben fühlt, bleibt es – bei all dem lockeren Spaß – nicht aus, dass sich alle Swingerclubbesucher an ein paar Regeln halten. Damit jeder auf seine Kosten kommt, unterscheiden sich die einzelnen Clubs teilweise stark voneinander.
So kann jeder Swinger genau das Etablissement besuchen, das seinen persönlichen Bedürfnissen und Wünschen am ehesten entspricht.

Verschiedene Regeln und Veranstaltungen

Doch nicht nur die einzelnen Clubs sind zum Teil recht verschieden, auch innerhalb der jeweiligen Swingerclubs gibt es oft spezielle Veranstaltungen, bei denen die Hausregeln ein wenig abweichen. Manchmal findet man zum Beispiel Prostituierte in Swingerclubs und oft werden besondere Mottopartys veranstaltet, bei denen die Gäste beispielsweise verkleidet erscheinen sollen.

Grundsätzlich ist ein Swingerclub etwas ganz anderes als ein Bordell. Laien, die mit der Swingerszene zum ersten Mal in Berührung kommen, haben nicht selten Vorurteile und glauben, dass Prostituierte in Swingerclubs ihren Lebensunterhalt verdienen.
Zwar sind manchmal tatsächlich Prostituierte in Swingerclubs anzutreffen, doch in den allermeisten Fällen, treffen sich dort private Gleichgesinnte, die sich miteinander vergnügen, ohne dass irgendeine Form von Bezahlung im Spiel ist – vom zu zahlenden Eintritt mal abgesehen. Im Swingerclub gehört es zum guten Ton Parties mit Prostituierten und dazugehörenden speziellen Mottos oder Services als solche anzukündigen.

Unterschiede bei Swingerclubs

Clubs für Paare oder einzelne Gäste

Bei den Clubs unterscheidet man normalerweise zwischen Pärchenclubs und Swingerclubs in denen auch einzelne Gäste willkommen sind. In einem Pärchenclub haben – wie der Name schon sagt – grundsätzlich nur Paare Zutritt. Viele Swinger empfinden es als angenehm, wenn auf diese Weise sichergestellt ist, dass die Anzahl der Männer und Frauen innerhalb des Clubs gleich ist.
Ein Herrenüberschuss schreckt hingegen viele Paare ab. Frauen fühlen sich dann nicht selten unter Druck gesetzt, wenn sie zu viele Anfragen von unterschiedlichen Männern bekommen. Wenn die Frauen keinen Gefallen daran finden, mit mehreren Männern gleichzeitig Sex zu haben, werden Clubs in denen viele Soloherren unterwegs sind, häufig von Paaren gemieden.
Der männliche Teil des Paares hingegen empfindet zu viele andere Männer oftmals als eine Art Konkurrenz, was ebenfalls unangenehm sein kann.

Auf der anderen Seite haben viele Frauen aber auch die Erfahrung gemacht, dass ein Männerüberschuss im Swingerclub sehr gut für das eigene Selbstbewusstsein ist. Viele Frauen genießen es, oft angesprochen zu werden, Komplimente zu bekommen und sich begehrt zu fühlen – selbst wenn Gruppensex mit mehreren Männern für sie nicht infrage kommt.
Gerade Swinger-Anfängern wird in der Regel der Besuch eines Pärchenclubs empfohlen. Dort werden Paare nur gemeinsam eingelassen und verlassen den Club nachher auch zusammen. Der Eintritt wird meist pro Paar berechnet und das Geschlechterverhältnis ist völlig ausgeglichen.

Meist wird ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis angestrebt

In Swingerclubs, die auch für Einzelpersonen gedacht sind, haben Paare allerdings ebenfalls Zutritt. Gäste, die allein kommen, sind in den meisten Fällen Männer. Natürlich besuchen manchmal auch einzelne Frauen die Clubs. Doch das ist deutlich seltener und darf wiederum nicht damit verwechselt werden, dass teilweise Prostituierte in Swingerclubs zu finden sind.
Wie viele einzelne Herren eingelassen werden, ist von Club zu Club verschieden. Meist wird dennoch ein einigermaßen ausgeglichenes Geschlechterverhältnis angestrebt. Oft wird darauf geachtet, nur einen Soloherren pro Paar, oder pro Solodame einzulassen. Manchmal gibt es überhaupt keine Begrenzung, sodass teilweise bis zu zehn Mal mehr Männer als Frauen im Club sind.

Soloherren müssen meistens einen höheren Eintritt bezahlen als Solodamen oder Paare. Swingerclubbetreiber begründen das oft damit, dass sie nicht wollen, dass Männer ihre Clubs als günstige Bordelle ansehen und meinen, so für einen geringen Eintrittspreis mit möglichst vielen Frauen vögeln zu können.

Prostituierte in Swingerclubs sind selten

Dennoch kommt es vor, dass Prostituierte in Swingerclubs anwesend sind. Das ist allerdings relativ selten, da die meisten Swinger Wert darauf legen, dass ihre private Leidenschaft nicht mit gewerblicher Prostitution in einem Topf geworfen wird.
Prostituierte in Swingerclubs werden manchmal von den Betreibern eingeladen, um zeitweise mehr Gäste anzulocken. Das wird bei unseriösen Clubbetreibern allerdings eher verheimlicht, da dieses Vorgehen eigentlich nicht dem Moral-Kodex der Swinger entspricht.
Manchmal veranstalten Clubbetreiber jedoch spezielle Events, bei denen offen damit geworben wird (oder zumindest nachzulesen ist), dass auch professionelle Frauen anwesend sind. Ob sich die Damen dann unter die anderen Gäste mischen oder eindeutig davon zu unterscheiden sind, kommt auf die Veranstaltung und den jeweiligen Club an.

Mottopartys bieten Abwechslung

Viele Swingerclubs veranstalten regelmäßig Mottopartys, um immer wieder neue Besucher neugierig zu machen und Stammgästen eine gewisse Abwechslung zu bieten.
Teilweise haben diese Partys verhältnismäßig unspektakuläre Mottos wie beispielsweise eine „Junge-Paare-Party“, bei der nur Pärchen bis zu einem bestimmten Alter Zutritt haben.
Auch Abende, bei denen vor allem mollige Gäste willkommen sind („Rubens-Party“) oder „Cocktail-Nights“, bei denen der Club mit viel Dekoration und eventuell sogar Sand in eine karibische Strandlandschaft verwandelt wird, sind gängige Events.

Unterschiede bei SwingerclubsEtwas aufwendiger, aber nicht unbedingt seltener, sind Maskenbälle, die wie im Film „Eyes Wide Shut“ mit den dunkleren sexuellen Fantasien der Gäste spielen. Ein zugleich edles und mystisches Ambiente, gepaart mit venezianischen Masken vor den Augen der Gäste und stilvollen Verkleidungen, sorgt für eine erotische, spannungsgeladene Stimmung.
Der Dresscode ist in diesem Fall meist elegant und gleichzeitig sexy. Damen tragen – neben ihrer Maske – hochwertige Dessous oder sehr tief ausgeschnittene Abendgarderobe. Männer kommen in klassischen Anzügen oder tragen – zu einer langen Hose und freiem Oberkörper – eine Krawatte oder eine Fliege.

Erlaubt ist, was gefällt

Auch Mottopartys, bei denen spezielle sexuelle Vorlieben im Mittelpunkt stehen, werden häufig veranstaltet. So gibt es in vielen Swingerclubs beispielsweise regelmäßig Bi-Partys, die sich vor allem an Gäste richten, die sich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen.
Um Missverständnissen vorzubeugen, werden bei derartigen Partys am Eingang oftmals Armbänder ausgeteilt, deren unterschiedliche Farben auf den ersten Blick erkennen lassen, woran der jeweilige Gast interessiert ist.
Meistens richten sich derartige Motto-Abende auch speziell an Transvestiten, Transsexuelle oder Männer, die gern in Damenunterwäsche kommen möchten.
Ganz nach dem Motto „Erlaubt ist, was gefällt“ gibt es in der Swingerszene wohl für jeden Geschmack und jede Art von Vorliebe den richtigen Club oder das passende Event.

© Oleksii Nykonchuk / Dollar Photo Club und Gianfranco Bella / Dollar Photo Club und icanteachyouhowtodoit mit CC BY 2.0 Lizenz

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